Am 20. April 2019 traf sich ein Teil der SHG Schweinfurt in Bad Orb, um die hessische Kurstadt im Main-Kinzig-Kreis zu erkunden. Wer denkt der „Eselsweg“ im Titel, bezieht sich auf die „Ausflügler“, der irrt. Der Eselsweg war eine Handels- und Salzstraße, auf der in früheren Zeiten das Orber Salz zur Verschiffung an den Main transportiert wurde. Er führte von Schlüchtern durch den Spessart nach Großheubach bei Miltenberg am Main.
Pünktlich um 11:00 Uhr nahm uns unser Stadtführer Herr Klein, beim Gradierwerk in Empfang. Herr Klein ist pensionierter Lehrer und Historiker, der mit sehr viel „Herzblut“ und noch mehr Wissen durch die Stadt führte. Zu jedem antiken Haus hatte er eine Anekdote zu berichten und Interessantes zu erzählen. Das Gradierwerk ist 200 Jahre alt und für den früheren Reichtum der Stadt bzw. der wechselnden Fürstenhäuser verantwortlich. Denn nicht umsonst hieß es früher: „Salz das weiße Gold“.
Wir schlenderten durch den Kurpark zur Altstadt von Bad Orb, hierbei erfuhren wir alles Wissenswertes über den Kurpark und seine Geschichte. Vor der Altstadt, an einer imaginären Stadtmauer (da nicht mehr vorhanden) blieben wir stehen, und lauschten den Ausführungen des Herrn Klein. Wir erfuhren, dass bereits im Jahre 1837, der Apotheker Franz-Josef Koch die erste Solebadeanstalt mit acht Badekabinetten gründete. 1884 wurde von den Brüdern Friedrich und Wilhelm Hufnagel eine Kinderheilanstalt gegründet, die bis zum Jahre 1999 als Diakonie-Stiftung betrieben wurde. Nach zwei Insolvenzen und anschließendem Verkauf, ist die heutige Spessart-Klinik für Erwachsene und Kinder entstanden.
Wir hörten auch die Sage des Peter von Orb, ein Räuber der in der Zeit des 30jährigen Krieges sein Unwesen trieb und von den Armen als eine Art Robin Hood verehrt wurde. Eine Bronzestatue des Peter von Orb steht in der Ortsmitte vor einer Bank. Das ist laut Angeben der Stadt Bad Orb, womöglich die einzige Statue eines Räubers, die eine Bank bewacht.
Fast hätten wir uns vollkommen in den Ausführungen unseres Stadtführers Herrn Klein verloren. Aus den geplanten 1 ½ Stunden Stadtführung, waren schon über 2 Stunden geworden. Herr Klein hatte so einen Spaß an der Führung, da hätten es leicht 3 – 4 Stunden werden können. Aber wir hatten einen Tisch im Restaurant reserviert und hatten auch noch einen kleineren Fußweg dorthin, so mussten wir die Führung beenden. Wir hatten schon so viel Lustiges und Wissenswertes erfahren, vielmehr hätten unsere Memory-Speicher im Hirn auch nicht mehr aufnehmen können.
Im Restaurant, bei einem köstlichen Essen, hatten wir Zeit uns zu unterhalten und auszutauschen. Nach dem Essen unternahmen wir noch einen ausgedehnten „Verdauungsspaziergang“, bevor wir uns von einander verabschiedeten und uns auf den Weg nach Hause machten.
Als Fazit kann ich anmerken. Es war ein sehr schöner Ausflug, bei sonnigem Wetter, mit sehr viel Input durch Herrn Klein, aber auch mit genügend Zeit fürs Miteinander. Herr Klein hätte sicherlich weitere Stunden mit seinem Wissen über Bad Orb füllen können, das wir vielleicht bei einem weiteren Besuch der Stadt testen können.
Für den „Muskelstammtisch Schweinfurt“
U. Roth