Der Internationale Tag des Ehrenamtes entstand 1985 auf Beschluss der Vereinten Nationen zur Anerkennung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements. In Kraft trat dieser Tag erstmals am 5. Dezember 1986.
Seither werden an diesem Tag durch den Bundespräsidenten die Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Menschen mit außerordentlichem bürgerschaftlichen Engagement verliehen.
Die Verleihung der Verdienstorden ist nicht unumstritten. Das Ansehen der Verdienstorden hat sehr gelitten, als 2010 bekannt wurde, dass zwischen den Fraktionen im Bundestag seit Mitte der 90er Jahre eine Absprache existiert, wonach 30 Verdienstorden pro Legislaturperiode pauschal an Abgeordnete des Bundestages verliehen werden. Noch weiter wurde der Ruf der Verdienstorden dadurch geschädigt, dass einige der ausgezeichneten Bundestagsabgeordneten verurteilt oder vorbestraft waren.
Anzuerkennen, dass unser Land ohne den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen binnen weniger Tage zusammenbrechen würde, würde unseren Abgeordneten gut zu Gesicht stehen. Dies mit dem gebührenden Respekt bei der Vergabe von Verdienstorden zu berücksichtigen, wäre ein guter Schritt in Richtung Glaubwürdigkeit bei der Ehrung des Ehrenamtes.
Es werden in diesen Tagen viele Ehrenamts-Veranstaltungen in Städten und Gemeinden stattfinden und es ist gut, dass auch in der Gesellschaft auf die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements aufmerksam gemacht wird.
In einer Pressemitteilung vom 04.12.2019, veröffentlicht auf dem Webportal des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales, sagt Sozialministerin Kerstin Schreyer wörtlich:
„Über fünf Millionen Ehrenamtliche in Bayern sind das Rückgrat und der Kitt unserer Gesellschaft. Die gesellschaftlichen Herausforderungen im sozialen, gesellschaftlichen oder kulturellen Bereich, wären auch in Bayern ohne die aktive und engagierte Beteiligung unserer Bürgerinnen und Bürger kaum zu bewältigen. Dafür sage ich allen Ehrenamtlichen von Herzen ein großes Dankeschön.“
Das Bayerische Sozialministerium wird im Jahr 2020 zum dritten Mal den Bayerischen Innovationspreis verleihen, um ehrenamtliches Engagement zu würdigen.
In Bayern ist die Bereitschaft sich ehrenamtlich zu engagieren besonders groß. Rund 47 Prozent der Menschen über 14 Jahre, also fast 5,2 Millionen Menschen, sind ehrenamtlich tätig. Bürgerschaftliches Engagement ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft.
Deutschlandweit steigt die Zahl der ehrenamtlich Engagierten stetig an von ca. 22 Mio im Jahr 1997 auf fast 31 Mio im Jahr 2019.
In Bayern sind bei den 14 bis 24-Jährigen mehr als die 50 % ehrenamtlich engagiert, die meisten davon in Sportvereinen. In der Gruppe der 25 bis 34-Jährigen ist knapp jeder zweite in einem Ehrenamt. Bei den 35 bis 44-Jährigen steigt die Zahl auf 55 %, bei den 45 bis 54-Jährigen sind es ca. 52 %, danach nehmen die Zahlen stetig ab. Die meisten Ehrenamtlichen engagieren sich in Sport- oder Freizeitvereinen, gefolgt vom Engagement für Kindergarten und Schule, Musik und Kulturelles. Dann folgt mit ca. 19 % der Soziale Bereich, knapp dahinter liegt der Einsatz im kirchlichen Bereich. Freizeit und Geselligkeit werden mit ca. 13 % angegeben, Jugendarbeit und Bildungsarbeit für Jugendliche und Erwachsene lieben bei ca. 9 %. Es folgen Umwelt, Natur- und Tierschutz mit 8 %, Rettungsdienste und freiwillige Feuerwehr mit knapp 7 % und noch einige weitere Interessensgruppen.
Diese Zahlen stammen aus Veröffentlichungen des Portals Statistica und dem Magazin Herzkammer der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag.
Sehr ausführliche Informationen zum Schwerpunktthema
„Demografischer Wandel und bürgerschaftliches Engagement:
Der Beitrag des Engagements zur lokalen Entwicklung“
finden Sie hier:
Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements
Herausgeber ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Es gibt jede Menge Statistiken zum Ehrenamt – und wie das bei Statistiken so ist, sind sie mehr oder weniger sinnhaft.
Hier kommt meine Lieblings-Statistik:
24,9 % der Ehrenamtlichen legen großen Wert auf gutes Essen und Trinken — im Bevölkerungsdruchschnitt sind es nur 21 %.
Das heißt, Ehrenamtliche essen und trinken lieber als Nicht-Ehrenamtliche 🙂
So sei es – Lassen Sie uns gut essen und trinken und weiterhin mit viel Freude unseren Ämtern nachgehen 🙂 🙂
Herzlichen Dank an alle Ehrenamtlichen im Landesverband Bayern, an die vielen helfenden Hände, die oft nicht groß in Erscheinung treten, sondern im Hintergrund arbeiten, für Ihr Engagement, Ihre Unterstützung und Ihre Liebe zu Ihren Mitmenschen. Sie investieren nicht nur Ihr Wissen und Können, Ihre Tatkraft und Erfahrung, sondern auch viel Lebenszeit. Durch jeden Einzelnen von Ihnen sind wir zu einer starken Gemeinschaft gewachsen und können uns mit vereinten Kräften für die Belange von muskelkranken Menschen einsetzen.
Herzliche Grüße im Namen des Vorstands,
Sabine Kühnicke-Dippold