Familien mit chronisch kranken und behinderten Kindern werden mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Arzttermine müssen vereinbart, Therapieoptionen abgewogen, Hilfsmittel organisiert werden und die Sorge der Eltern, ihr Kind vielleicht früh zu verlieren oder nicht genug getan zu haben. Da kann es leicht passieren, dass sich der Familienalltag bald nur noch um das Kind mit Behinderung dreht und Geschwisterkinder aus dem Blick geraten. Zum Glück werden seit einigen Jahren immer mehr Angebote für Geschwister (Kinder und Erwachsene) angeboten. Dort können sie sich mit Gleichbetroffenen austauschen und stehen mit ihren Themen und Fragen im Mittelpunkt.
Die toll organisierte Auftaktveranstaltung zu einer Geschwisterwoche (25.07.-31.07.22) wurde vom „Runden Tisch Geschwisterkinder“ organisiert. Sie fand im Fortbildungsinstitut der Lebenshilfe in Erlangen statt. Im Anschluss an die vor Ort gezeigte Filmpräsentation „Drei Wünsche von Handloh“ entwickelte sich unter den Zuschauern eine lebhafte Diskussion. Was den Bedarf und die sozialpolitische Dimension anbelangt, wurde sehr deutlich, was Geschwister oft bis ins hohe Erwachsenenalter leisten und wie sehr sie Verantwortung übernehmen für ihre chronisch kranken oder von Behinderung betroffenen Geschwister. Um so wichtiger ist die Forderung, dass Geschwister und das was sie leisten, gesellschaftspolitisch viel stärker wahrgenommen werden müssen.
Die einzelnen Angebote der Geschwisterwoche sind unter www.geschwisterwoche.de zu finden. Einen ausführlichen Bericht über die Veranstaltung mit Interviews von Geschwistern sendet das Bayerische Fernsehen unter www.br.de/nachrichten/mittelfranken
Susanne Werkmeister