JAAAA ICH KANN ES!
Fröhliches Kinderlachen, neugierige Blicke und vergnügt herumtobende Kinder, die mit den Zehen im Wasser planschen und sich aufs Segeln freuen, während sie ein gutes Eis schlecken. Daneben unter einem schattenspendenden Zelt, gemütlich plaudernde Eltern, die sich freuen, einander wiederzusehen, neue Familien kennen zu lernen und vielleicht selbst auch einmal ein bisschen segeln zu dürfen, während am Steg ein Segelboot neben dem anderen, von vielen fleißigen Helfern segelfertig vorbereitet und mit einem eleganten „Palstek-Knoten“ gut gesichert auf die fröhlichen Segler wartet.
„Hinein in das Boot!“ Ein Jubelschrei und schon sitzt das nächste Kind im Boot und segelt fröhlich in Richtung Wasserfontäne davon, auch wenn das Einsteigen nicht ganz einfach ist und mitunter die kräftigen Hände von mehreren Helfern nötig sind. Es sind nämlich die Segelfreunde der DGM, der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke, die jedes Jahr so vergnügt an den Traunsee kommen, wofür wir dem Team der DGM mit Albertine Deuter, Prof. Müller-Felber, Frau Judith Verstl und Frau Elisabeth Schäfer sehr dankbar sind.
„Das kann doch nicht sein“, fragt eine Mutter (die das erste Mal hier ist) begeistert und mit Tränen der Freude in den Augen, als sie sieht, dass ihr kleines Mädchen, ungeachtet seiner Beeinträchtigung, wirklich alleine im Boot sitzen und selbst steuern darf, und dennoch nicht alleine ist, denn ein erfahrener Segler fährt gleich daneben mit einem zweiten Boot.
„Dass die Kinder ihr eigener Kapitän sein dürfen, egal ob gesund oder aus dem Rollstuhl heraus, das ist echt megacool!“, meint dann auch eine andere Mutter beim gemeinsamen Abendessen und Lena, die schon seit 14 Jahren kommt und beim Segeln allen davonfährt, kann das nur bestätigen.
„Ein bisschen aufregend war es, als eine Böhe gekommen ist, aber ich bin nur ein bisschen nass geworden!“, erzählen mehrere Kinder voll Stolz und alle sind einer Meinung: „Wir müssen unbedingt nächstes Jahr wiederkommen!“ Dann laufen (oder rollen) alle in den Hof hinaus, um miteinander Ball zu spielen. Rollstuhl oder nicht – das spielt dabei aber auch schon überhaupt keine Rolle!
„Ist das nicht mega-anstrengend für die Helfer und Betreuer des Vereins „Mini12-integratives Segeln“, fragt eine andere Mutter neugierig.
Ja, anstrengend ist es schon, jeden Tag zeitig morgens zehn Boote segelfertig vorzubereiten, zu transportieren, kleine Reparaturen zu machen, die Kinder auch bei großer Hitze segelnd zu begleiten, Boote „aufzufangen“, wenn Kinder mit Volldampf Richtung Steg segeln, und viele andere kleine und große Handgriffe mehr! Aber da sind ja die Kinder, mit ihrer Neugier, mit ihrer Zuversicht, mit ihrer Fröhlichkeit und auch die Eltern und Familien, die trotz der großen Belastung immer positiv denken und nicht den Mut verlieren.
Von diesen Kindern und ihren Familien kann man viel lernen: Diesen Lebensmut, den Spaß, die Freude, dieses „Ja“ zum Leben, die Begeisterung und den Jubelschrei „Hurra, ich bin gesegelt!“