Seminartag für Ehrenamtliche am 28.06.2025 zum Thema „Gewaltfreie Kommunikation“ in Erlangen

Zum Seminartag luden Angelika Eiler (Psychosoziale Beratung im NMZ Würzburg) und Natalja Schützeichel (Psychosoziale Beratung im NMZ Erlangen) in den Räumen des ZsL Erlangen ein.

Als Referentin konnten sie unsere ehrenamtliche Kontaktperson Birgit Kuhn gewinnen. Birgit Kuhn ist Religionspädagogin, war lange in einem Kindergarten tätig und hat sich intensiv mit der sogenannten „Gewaltfreien Kommunikation“ nach Marshall Rosenberg (GFK) beschäftigt.

Wer nun denkt, dass „Gewaltfreie Kommunikation“ eine trockene, theoretische Angelegenheit sei, wurde sehr schnell eines Besseren belehrt. Birgit Kuhn verstand es, uns abwechslungsreich mit erfrischend humorvollen Informationen und praktischen Übungen in das Thema einzuführen.

Ein Seminartag ist viel zu kurz, um die Methoden der GFK umfassend kennenzulernen. Daher wurden uns besonders die Hintergründe der Gewaltfreien Kommunikation nahegebracht:

  • Welches Bild vom Menschen steht hinter der GFK?
  • Worum geht es eigentlich in Konflikten?
  • Welche Lösungsansätze bietet die GFK an?
  • Wie bringe ich meine eigenen Bedürfnisse ins Spiel?
  • Wie kann die GFK helfen, mit emotional aufgeladenen Situationen besser fertig zu werden?

Die Aussagen der von Birgit Kuhn mitgebrachten Plakate gaben uns herausfordernde Impulse. Wir diskutierten zuerst in kleinen Arbeitsgruppen und anschließend in großer Runde.

Bei der detaillierteren Auseinandersetzung mit den Hypothesen wurde uns nach und nach bewusst, dass sich sowohl hinter der jeweiligen Aussage als auch hinter unseren Reaktionen darauf Gefühlszustände und Emotionen verbergen, die es zu entschlüsseln gilt.

Gefühle und Emotionen sind Messfühler für unsere Bedürfnisse; allerdings ist es gar nicht so einfach, echte Emotionen von Schein-Emotionen zu trennen. Während erstere innere Gefühlszustände sind, die auch körperlich spürbar für uns sind, enthalten Schein-Emotionen unsere Bewertungen, Interpretationen und oft auch versteckte Vorwürfe oder Schuldzuweisungen an andere.

Dies zu erkennen, war schon eine spannende Reise in die eigenen Gefühlswelten und zu biografischen Erfahrungen. Das Kennenlernen Gewaltfreier Kommunikation macht neugierig auf intensivere Beschäftigung mit Werten, Gefühlen, eigenen Bedürfnissen und der möglichen Umsetzung in eine konstruktive Kommunikation. Es ermöglicht, ein besseres Verständnis für uns selbst und Menschen in unserem Umfeld.

Sehr deutlich wurde dies bei der Analyse des Songs „Zwei im Bus“ von DOTA, den wir hier mit freundlicher Genehmigung von Dota Kehr verlinken dürfen.

Das war ein spannender Ehrenamtstag, bei dem wir viel Neues erfahren konnten.
Über eine Fortsetzung würden wir uns freuen!

Herzlichen Dank an Birgit Kuhn, Angelika Eiler und Natalja Schützeichel !

Sabine Kühnicke-Dippold & Markus Dippold