Kontaktperson: Karin Roth, Arnstein (aktualisiert 2018)
1. Frau Roth, wie leben Sie? Wie verbringen Sie Ihre Zeit, wenn Sie nicht für
die DGM aktiv sind?
Ich arbeite 16 Stunden pro Woche an der Universität Würzburg, im Sekretariat.
In meiner Freizeit liebe ich es, auf der Terrasse zu sitzen und zu lesen.
Bei schönem Wetter gehen wir gerne spazieren, ich natürlich mit Rolli.
Mein Mann und ich sind gerne mit unserem Tandem unterwegs und wenn es unsere
Zeit erlaubt, machen wir am Wochenende Städtetouren mit unserem
Wohnmobil.
2. Wie sind Sie zur DGM gekommen und welche Angebote der DGM haben Sie
vor Ihrer Tätigkeit genutzt?
Wegen meiner Muskelerkrankung habe ich gemeinsam mit meinem Mann Kontakt
zur genetischen Beratungsstelle aufgenommen. Von dort aus wurde mir der
Kontakt zu einer anderen Betroffenen vermittelt, die mir von der DGM erzählte.
Ich wurde Mitglied, bekam den Muskelreport und las dort über die Weserberglandklinik,
Höxter. Dort fand ein Seminar für Therapeuten und Betroffene statt,
das ich dann besuchte und so ging es immer einen Schritt weiter…
3. Wie kam es, dass Sie sich entschieden haben, sich ehrenamtlich für die DGM
zu engagieren und was motiviert sie heute für diese Tätigkeit?
Nachdem 1996 unsere Selbsthilfegruppe in Schweinfurt ins Leben gerufen wurde,
habe ich mich nach und nach um verschiedene Belange innerhalb der Gruppe
gekümmert. So bin ich ins Ehrenamt hinein gerutscht.
Ich finde gut, dass unsere Gruppe immer noch existiert, was nach so langer Zeit
nicht selbstverständlich ist.
4. Wie können wir uns Ihre Tätigkeit praktisch vorstellen? Welche Aufgaben
übernehmen Sie beispielsweise und wie sind die zeitlichen Anforderungen
an Sie?
Im Namen unserer Selbsthilfegruppe stelle ich Anträge an verschiedene Organisationen
um etwas Geld z. B. für Referenten, für Treffen mit anderen SHG, usw.
zu erhalten und dadurch das Gruppenleben interessanter zu gestalten. Damit
sind dann auch die jährlichen Verwendungsnachweise verbunden.
Weiterhin organisiere ich verschiedene Aktivitäten für unsere Gruppe.
Bei den halbjährlichen Regionaltreffen des PARITÄTISCHEN bin ich als Vertreterin
unserer Selbsthilfegruppe ebenfalls dabei.
Gelegentlich bin ich bei Informationsständen in der Region aktiv. Dabei informiere
ich über die Besonderheiten von Muskelerkrankungen und über die DGM.
Und natürlich bekomme ich immer wieder Anrufe von Betroffenen, denen ich mit
meinen Erfahrungen weiter helfe.
Die DGM – Landesverband Bayern e.V. – bietet jährlich ein Kontaktpersonen-
Seminar in unserer Region an, an dem ich gern teilnehme.
Als Delegierte und Kassenprüferin des Landesverbandes Bayern e.V. habe ich
drei Wochenend-Termine im Jahr.
5. Sicher ist es nicht immer leicht, sich den Anforderungen eines Ehrenamts
zu stellen? Worin besteht für Sie die größte Herausforderung bei der Erfüllung
Ihrer Aufgaben?
Für mich ist es eine Herausforderung, die Sorgen, Nöte und Ängste anderer Menschen
nicht zu sehr zu meinen Problemen werden zu lassen, das heißt Anteil zu
nehmen und gleichzeitig emotionalen Abstand zu wahren.
6. Andererseits vermuten wir, dass die Übernahme von Aufgaben für Andere
auch positive Auswirkungen auf Ihre persönliche Entwicklung hatte bzw.
hat. Welchen Gewinn ziehen sie aus dieser Tätigkeit, z.B. für das eigene Leben,
den Beruf, Ihre Persönlichkeit?
Es ist ein schönes Gefühl, anderen Menschen bei der Bewältigung Ihrer Probleme
weiter helfen zu können. Auch wenn man manchmal nur zuhören und dem anderen
das Gefühl geben kann: „ich weiß, wovon Du sprichst“.
Vielen Dank, Frau Roth, für das Interview und Ihr Engagement!