Vorstandsmitglied Uwe Roth, Arnstein
Mitglieder eines Vereinsvorstandes treten meist mit formalen Berichten in Erscheinung. Deshalb möchten wir gern die Gelegenheit schaffen, etwas „hinter die Kulissen“ der Vorstandsarbeit zu blicken. Wir möchten die Menschen kennen lernen, die diese verantwortungsvolle Aufgabe übernommen haben und Näheres über ihre praktische Vorstandstätigkeit erfahren.
Das nachfolgende Interview führte Angelika Eiler, Sozialberatung Würzburg
4. Wie können wir uns Ihre Tätigkeit praktisch vorstellen? Welche Aufgaben haben Sie als Vorstandsmitglied und wie viel Zeit wenden Sie ungefähr für Ihre Tätigkeit auf?
Die Aufgaben im Vorstand sind genau festgelegt. Als „Neuling“ liegen meine Aufgaben in erster Linie in der Unterstützung und Vertretung der anderen Vorstandsmitglieder. Darüber hinaus bin ich für die Durchführung der Mitarbeiterjahresgespräche mit den hauptamtlichen Mitarbeitern verantwortlich.
Bei Vorstandssitzungen werden gemeinschaftlich alle Entscheidungen getroffen, die den Landesverband „am Laufen“ halten. Dabei geht es um Personalentscheidungen, Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen…
Für die Vorstandssitzungen und Mitarbeiterjahresgespräche muss ich im Jahr ca. 10 Arbeitstage rechnen, für die ich bei meinem Arbeitgeber Urlaub einreiche. Für Kommunikation mit den Vorstandskollegen muss ich etwa 1 Stunde in der Woche rechnen.
Bei aktuellen Themen wie Jahresbericht, Sitzungsprotokolle und ähnliches, kann sich der zeitliche Aufwand erhöhen.
5. Sicher ist es nicht immer leicht, die hohen Belastungen der Vorstandsarbeit auf sich zu nehmen. Worin besteht für Sie die größte Herausforderung bei der Erfüllung Ihrer Aufgaben?
Die größte Herausfoderung besteht meiner Meinung nach darin, bei den Vorstandssitzungen, trotz unterschiedlichster Ansichten und Meinungen, nach konstruktiver Diskussion Lösungen zu finden und Entscheidungen zu treffen, die von allen gemeinsam getragen werden.
Andererseits vermuten wir, dass die Übernahme der Vorstandsaufgaben auch positive Auswirkungen auf Ihre persönliche Entwicklung hatte bzw. hat. Welchen Gewinn ziehen Sie eigentlich aus dieser Tätigkeit (für das eigene Leben, den Beruf, die Persönlichkeit) und warum ist Ihre Tätigkeit so wichtig für den Verein?
Durch meine Vorstandstätigkeit, habe ich einen genauen Einblick in den Aufbau des Landesverbands erhalten. Der Landesverband Bayern e.V. ist einzigartig unter den Landesverbänden der DGM. Wir haben in Bayern die Möglichkeit, Muskelkranken Beratung, Unterstützung und Begleitung zu ermöglichen, die bundesweit einmalig ist. Die Tätigkeit des Vorstands, also auch meine Tätigkeit, ist wichtig um den Verein in seiner jetzigen Form zu erhalten, den Muskelkranken in Bayern die bestmögliche Unterstützung zu ermöglichen und unseren Hauptamtlichen Mitarbeitern die Arbeitsplätze zu sichern.
6. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass man in Aufgaben hineinwachsen und sich mit den Anforderungen weiter entwickeln kann. Wie könnten Sie selbst einem interessierten Mitglied den Einstieg in eine solche Aufgabe erleichtern?
Einem interessierten Mitglied würde ich raten den Vorstand mitzuteilen, dass man bereit ist, im Landesverband Verantwortung zu übernehmen. Gemeinsam kann man erkennen, welche Fähigkeiten und Ressourcen in dem Mitglied „schlummern“ und wie diese in der Verbandsarbeit eingebracht werden können. So kann sich das Mitglied langsam, Schritt für Schritt im Verband einbringen und auf eine Übernahme von Verantwortung im Vorstand vorbereiten.
Herzlichen Dank an Uwe Roth für seine Mitarbeit im Vorstand und die Offenheit im Gespräch!